Samstag, 9. November 2013

Abenteuer in Tantra-Workshops, Teil 5: Schwierige Leute


Kommen wir zu unangenehmen Herausforderungen, die aber Chancen für Wachstum bieten. Die Gruppe steht im Kreis. Sechs Männer, sechs Frauen. Alle halbnackt. Partnerwahl. Ich gehe im Kreis herum. Ich bleibe vor "Hot Chick" stehen, schaue sie erwartungsvoll an, lege meine Hände aneinander und zeige mit einer Verbeugung, dass ich sie als Massagepartnerin will.

Sie schüttelt den Kopf. Sie lehnt mich ab. Vor versammelter Gruppe. Ich schleiche zurück auf meinen Platz. Das zu ertragen ist nicht leicht. Aber es härtet ab.

Jetzt soll "Hot Chick" wählen. Sie geht zu "Alpha-Hirsch", dem schärfsten Kerl der Gruppe, ein Oberkörper mit Muckies wie aus einem Hochglanz-Männer-Magazin wie "GQ" entsprungen. Ja, die Schärfste will den Schärfsten, und dünne Hungerhaken wie ich sind die Verlierer.

Aber, oh Freude, "Alpha-Hirsch" schüttelt den Kopf. Er will "Hot Chick" nicht. Er will eine andere. Am Schluss bleibt "Hot Chick" für mich übrig. Sie muss mich nehmen für die Massage. Hehe. Wir massieren uns. Da kann ich meine Qualitäten entfalten. Wenn ich die Mädels nämlich erst mal in den Fingern habe, schmelzen sie dahin. Sie findet das erstaunlich gut, sagt sie. Später nach Ende des offiziellen Programms haben wir intensiven Sex im "Liebestempel". Aber sie ist ein bisschen durchgeknallt.

Sie sagt mir beim Sex, dass ich nicht fest genug stoße und dass ich fester stoßen soll. Faszinierend. Ich dachte eigentlich, meine Stöße seien schon nah dran am Presslufthammer. Es macht zumindest vorschriftsmäßig "klatsch-klatsch". Ich habe den Eindruck, dass sich in diesem Workshops mehr schwierige Frauen herumtreiben als im restlichen Leben.

Außerdem beschwert sich der Kollege nebenan später im Gespräch, dass meine Lady so "künstlich stöhnt". Er habe das als so unauthentisch empfunden, dass seine Nudel weich geworden sei. Das Beglücken seiner Partnerin sei daher nicht wunschgemäß erfolgt.

Man kann sich die Übungspartner oft nicht aussuchen. Manchmal bekommst du auf solchen Workshops eine junge Übungspartnerin, manchmal eine reife Lady - und manchmal einen Mann. Es sind alte und junge Menschen dort. Die Tantra-Lehre sagt, du sollst mit jedem gleich gut können.

Aber es ist nicht so einfach, wenn du eine Rentnerin massierst, während einen Meter neben dir eine 20-jährige extrem süße Maus einen anderen Mann massiert, nackt bis auf einen String-Tanga, während ihre Knack-Po vor deiner Nase herumwedelt.

Wenn du sie bei der nächsten Übung als Partnerin krallen willst, flüchtet sie vor dir und wählt ein Frau als Partnerin. Für dich bleibt nur ein Mann übrig. So ein Schrank, tätowiert und mit schwarzen krausen Brusthaaren wie Stahlwolle. Er lächelt auch noch erfreut. Das bietet Raum für Wachstum.

Außerdem widersetzen sich manche Kerle eifersüchtig den Regeln. Ein junger Mann kam mit seiner jungen Freundin. In der Massage-Partner-Verlosung schickt das Glück die junge Frau zu mir.

Ich denke: "Hey, lecker!!" Doch ihr Partner interveniert beim Leiter. Ihm gefällt das nicht, dass ich als alter Bock sie in die Finger kriege. Der Leiter argumentiert: "Aber beim Tantra musst du alles akzeptieren!"

Der junge Mann gibt nicht auf. Sie diskutieren weiter. Um des lieben Friedens Willens (und weil ich oft viel zu nett bin), schicke ich die Süßmaus zu ihrem Freund und bekomme im Austausch eine reifere Dame. Doch auch mit ihr macht das Massieren Freude.

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