Kommen wir zu unangenehmen
Herausforderungen, die aber Chancen für Wachstum bieten. Die Gruppe steht im
Kreis. Sechs Männer, sechs Frauen. Alle halbnackt. Partnerwahl. Ich gehe im
Kreis herum. Ich bleibe vor "Hot Chick" stehen, schaue sie
erwartungsvoll an, lege meine Hände aneinander und zeige mit einer Verbeugung,
dass ich sie als Massagepartnerin will.
Sie schüttelt den Kopf. Sie
lehnt mich ab. Vor versammelter Gruppe. Ich schleiche zurück auf meinen Platz.
Das zu ertragen ist nicht leicht. Aber es härtet ab.
Jetzt soll "Hot
Chick" wählen. Sie geht zu "Alpha-Hirsch", dem schärfsten Kerl
der Gruppe, ein Oberkörper mit Muckies wie aus einem Hochglanz-Männer-Magazin
wie "GQ" entsprungen. Ja, die Schärfste will den Schärfsten, und
dünne Hungerhaken wie ich sind die Verlierer.
Aber, oh Freude,
"Alpha-Hirsch" schüttelt den Kopf. Er will "Hot Chick"
nicht. Er will eine andere. Am Schluss bleibt "Hot Chick" für mich
übrig. Sie muss mich nehmen für die Massage. Hehe. Wir massieren uns. Da kann
ich meine Qualitäten entfalten. Wenn ich die Mädels nämlich erst mal in den
Fingern habe, schmelzen sie dahin. Sie findet das erstaunlich gut, sagt sie.
Später nach Ende des offiziellen Programms haben wir intensiven Sex im
"Liebestempel". Aber sie ist ein bisschen durchgeknallt.
Sie sagt mir beim Sex, dass
ich nicht fest genug stoße und dass ich fester stoßen soll. Faszinierend. Ich
dachte eigentlich, meine Stöße seien schon nah dran am Presslufthammer. Es
macht zumindest vorschriftsmäßig "klatsch-klatsch". Ich habe den
Eindruck, dass sich in diesem Workshops mehr schwierige Frauen herumtreiben als
im restlichen Leben.
Außerdem beschwert sich der
Kollege nebenan später im Gespräch, dass meine Lady so "künstlich
stöhnt". Er habe das als so unauthentisch empfunden, dass seine Nudel
weich geworden sei. Das Beglücken seiner Partnerin sei daher nicht wunschgemäß
erfolgt.
Man kann sich die
Übungspartner oft nicht aussuchen. Manchmal bekommst du auf solchen Workshops
eine junge Übungspartnerin, manchmal eine reife Lady - und manchmal einen Mann.
Es sind alte und junge Menschen dort. Die Tantra-Lehre sagt, du sollst mit
jedem gleich gut können.
Aber es ist nicht so
einfach, wenn du eine Rentnerin massierst, während einen Meter neben dir eine
20-jährige extrem süße Maus einen anderen Mann massiert, nackt bis auf einen
String-Tanga, während ihre Knack-Po vor deiner Nase herumwedelt.
Wenn du sie bei der nächsten
Übung als Partnerin krallen willst, flüchtet sie vor dir und wählt ein Frau als
Partnerin. Für dich bleibt nur ein Mann übrig. So ein Schrank, tätowiert und
mit schwarzen krausen Brusthaaren wie Stahlwolle. Er lächelt auch noch erfreut.
Das bietet Raum für Wachstum.
Außerdem widersetzen sich
manche Kerle eifersüchtig den Regeln. Ein junger Mann kam mit seiner jungen
Freundin. In der Massage-Partner-Verlosung schickt das Glück die junge Frau zu
mir.
Ich denke: "Hey,
lecker!!" Doch ihr Partner interveniert beim Leiter. Ihm gefällt das
nicht, dass ich als alter Bock sie in die Finger kriege. Der Leiter
argumentiert: "Aber beim Tantra musst du alles akzeptieren!"
Der junge Mann gibt nicht
auf. Sie diskutieren weiter. Um des lieben Friedens Willens (und weil ich oft
viel zu nett bin), schicke ich die Süßmaus zu ihrem Freund und bekomme im
Austausch eine reifere Dame. Doch auch mit ihr macht das Massieren Freude.
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