Samstag, 9. November 2013

Abenteuer in Tantra-Workshops, Teil 3: Netter als der Swingerclub


Das ganze beginnt feinsinnig und nett. Man sitzt in der Runde und jeder sagt, wie er so drauf ist. Man tanzt. Man macht Yoga. Dann wird der Massagepartner ausgelost. Du bekommst irgend jemanden.

Das kann eine Rentnerin sein (ja, Rentnerin, richtig gelesen, da kommen sehr unterschiedliche Menschen hin). Das kann aber auch eine heiße 20-jährige sein, bei deren Anblick du zuvor schon fast eine Erektion bekommen hast. Durch das Massieren kommt man sich schon näher. Außerdem tut es einfach gut.

Höhepunkt so eines Tantra-Workshops: Beim "roten Tantra" treiben es alle Paare gleichzeitig im Raum (sofern die Männer einen hoch kriegen).

Aber sie treiben es nicht einfach so. Das geht rituell. Man sitzt voreinander und sagt so was wie: "Das sind die Brüste Shaktis, ich verehre sie!" und hält die Hände an die Brüste der Partnerin. Und so weiter mit anderen Körperteilen.

Man steckt sich auch Erdbeeren und Schokolade in den Mund. Man geht also sehr bewusst in die Vereinigung. Irgendwann heißt es dann: Kondom drüber und vereinigen.

Dabei kannst du ein bisschen gucken, wie es die anderen machen. Der Raum ist erfüllt mit stöhnenden Paaren - falls der "Lingam" mitmacht. Für manchen Mann ist die Situation zu stressig, auch manche Frau ist überfordert.

Lockerer fand ich auf einem Workshop den Gruppensex nach dem Ende des Tagesprogramms. Da war ein Raum mit Spiegeln und Matrazen, der "Liebestempel".

Im "Liebestempel". Im Halbdunkel sah ich welche beim Sex. Ich legte mich in die Nähe. Eine Frau kam zu mir, mit der ich zuvor noch keinen größeren Kontakt hatte. Wir intensivierten den Kontakt und taten "es" (mit Kondom). Es kann so einfach sein, wenn die Situation stimmt. Körper finden sich und alles geht wie von selbst. Das erfüllt auch die Phantasie: "Einfach mal Sex haben ohne große reden und gucken wie es ist." Es gefiel uns beiden sehr gut.

Da ist eigentlich nicht soviel Unterschied zu Swingerclubs. Du triffst allerdings bei solchen Tantra-Workshops feinsinnigere Leute und bekommst vorher besseren Kontakt zu ihnen. Die Atmosphäre ist viel netter. Es steckt ein Anspruch auf Persönlichkeitsentwicklung drin. Die Leute sind nicht besoffen, da Alkohol verboten ist. Einige schleichen allerdings nachts heimlich an den Kühlschrank und süffeln ein Sektchen, sofern im Seminarhaus vorhanden.

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